Dagmar M. Hemmie: Ungeordnete Unzucht. Prostitution im Hanseraum Neue Folge; Bd. Bitte geben Sie beim Zitieren dieser Rezension die exakte URL und das Datum Ihres Besuchs dieser Online-Adresse an. Klaus Oschema : Freundschaft und Nähe im spätmittelalterlichen Burgund. Die Geschichte der Prostitution im Spätmittelalter und in der beginnenden Neuzeit ist bislang vornehmlich am Beispiel süddeutscher und südwesteuropäischer Städte geschrieben worden. Dort etablierten sich ausgangs des Mittelalters vielerorts kommunale Bordelle, deren obrigkeitliches Reglement eine Vielzahl von Quellen erzeugte, aus denen die Wissenschaft schöpfen konnte. Schmaler scheint die Überlieferung im Norden zu sein. Zwar gab es auch in Lübeck, Greifswald und Hamburg kommunal beaufsichtigte Bordelle, doch insgesamt war im Norden des Reiches die Dichte an so genannten Frauenhäusern ausgesprochen gering. Für ihre Studie hat sie die Städte Bergen, Helsingör und Lübeck ausgewählt, weil sie als Seehandelsstädte im agrarischen Norden eine herausragende Zentralfunktion hatten. Auf relativ schmaler Quellenbasis entwickelt sie ein ambitioniertes Programm. Im "Sinne einer dichten Beschreibung sollen möglichst viele Aspekte der Prostitution" behandelt werden. Da in der Tat die Sprache der Quellen gelegentlich die Grenzen von Prostitution und anderen Formen weiblicher sexueller Devianz bewusst Peter Schuster Prostituierte Mittelalter lässt, etwa durch unscharfe Benennungen als "unerlike frowen" oder "openbare wif", richtet sich Hemmies Blick auch auf weibliche "Unzucht" im allgemeinen. Diese richtige Beobachtung freilich erzeugt eine unschöne Ambivalenz. Bei Dagmar Hemmie erscheint "Unzucht" als Form der Prostitution. Dergestalt kann man durchaus Opfer des eigenen Blickwinkels werden. So wird bei Hemmie der Brauer Heinrich von Hagen zum Bordellwirt, weil ihm untersagt wurde, in seinem Haus "unredeliken, beruchtichten vrouwen, mannen unde luden" zu beherbergen. Sie besagt vielmehr, dass Heinrich von Hagen Leute beherbergt hatte, die man in der Stadt nicht haben wollte. Es kann sich also durchaus auch um eine nicht unübliche Vorgehensweise gegen vagierende Unterschichten handeln, die man durch das Verbot an sie zu vermieten von der Stadt fern halten wollte. Die Autorin versucht in zwanzig Kapiteln, die Prostitution in ihren gesamten Merkmalsausprägungen zu untersuchen. Jahrhundert Schluss und Quellenanhang beenden das Werk. In fast jedem Kapitel ist der Aufbau der gleiche. Nach einer Darstellung der Forschungslage folgt ein Überblick, wie sich zu dem jeweiligen Thema die Verhältnisse in Bergen, Lübeck und Helsingör gestalteten. Dabei geraten vor allem die Überblicke zum Forschungsstand mitunter zu recht langatmigen Peter Schuster Prostituierte Mittelalter. In Kapitel 4, "Rahmenbedingungen" genannt, beschreibt sie auf 60 Seiten in ermüdender Breite eine Art Sozialgeschichte der Frau im späten Mittelalter, die keinerlei neue Einsichten vermittelt. Auch ihr Exkurs über Medizin, Verhütung und Abtreibung verrät nichts Neues. So präsentiert uns die Autorin eine Liste mit Kleidervorschriften für "Huren". Entsprechende Listen haben auch Beate Schuster und ich vor über zehn Jahren vorgelegt. Waren es bei mir etwa 50 erfasste Ordnungen, sind es nunmehr bei Dagmar Hemmie nur noch ganze zwanzig. Die Auswahl ist völlig beliebig, begrenzt sich mit der Aufnahme von Zürich, Augsburg und Meran nicht auf den norddeutschen Raum und erfasst auch nicht alle Ordnungen, die im weiteren Text angesprochen werden. Um es deutlich zu sagen: So wie die Liste präsentiert wird, ist sie völlig sinnlos. Zwei Seiten später lesen wir, dass man sich davor hüten sollte, "alle mittelalterlichen Bäder als Bordelle zu bezeichnen. Es werden tatsächlich nur einige wenige bekannte Bäder gewesen seien sicdie noch zu anderem dienten als der täglichen Hygiene. Denn die von der Autorin in der Regel dem allgemeinen Überblick nachgegebenen Beispiele aus ihren drei Städten tragen zumeist nicht zur Klärung offener Fragen bei. Zu den Badestuben in Helsingör fallen gerade sechs Zeilen ab. Und die Lübecker Überlieferung gibt keinen Hinweis auf Badehausprostitution. Insgesamt scheint die Überlieferung tatsächlich so schmal, wie zu befürchten war. Der Herkunft der Prostituierten in Lübeck kann man sich über ein paar überlieferte Namen von Prostituierten nähern. Über die Prostituierten erfährt man auch sonst wenig. Eine biographische Skizze kann daraus nicht einmal in Ansätzen entstehen.
Prostitution in der Frühen Neuzeit
Prostitution im Mittelalter – Wikipedia Von Peter Schuster, Bielefeld. I. Im Jahre richtete die Gefangene Anna Willinn ein. "Sünde und Vergebung." Integrationshilfen für reumütige Prostituierte im Mittelalter. Integrationshilfen für reumütige Prostituierte im Mittelalter. Zeitschrift für Historische Forschung, 21(2). Schuster, P. (). "Sünde und Vergebung." Integrationshilfen für reumütige Prostituierte im MittelalterSchuster: Die freien Frauen, S. Früh- und hochmittelalterliche Web- und Spinnhäuser , die sogenannten Gynaeceen , galten der Forschung zeitweise als Vorläufer städtischer Bordelle, da die Prostituierten des Frauenhauses häufig vertraglich verpflichtet waren, eine bestimmte Menge Garn für den Frauenwirt zu spinnen. Geburtstag, Berlin , S. Eine Geschichte des Tötens, Klett-Cotta Stuttgart , 2. Stadtgestalt, Recht, Verfassung, Stadtregiment, Kirche, Gesellschaft, Wirtschaft. Dynastiebildung bei den Grafen von Holstein-Schaumburg, Lippe und Waldeck ".
Inhaltsverzeichnis
I. Im Jahre richtete die Gefangene Anna Willinn ein. Schuster, P. (). Peter Schuster: Rezension von: Dagmar M. H. Hemmie: Ungeordnete Unzucht. Peter Schuster ist Professor für die Geschichte des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit. Prostitution im Hanseraum ( Jahrhundert). Lübeck - Bergen. Integrationshilfen für reumütige Prostituierte im Mittelalter. Zeitschrift für Historische Forschung, 21(2). Von Peter Schuster, Bielefeld. "Sünde und Vergebung." Integrationshilfen für reumütige Prostituierte im Mittelalter.Eine niederländische Übersetzung wird derzeit an der Universität Utrecht vorbereitet. Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet. Die zentrale These ist, dass Prostituierte im späten Mittelalter zwar verachtet wurden, aber trotzdem integriert waren. Jahrhundert wird die überholte Debatte, ob denn nun die Syphilis oder die Reformation den Bordellen den Garaus gemacht hat, erneut aufgewärmt, ohne dass die Verhältnisse in den untersuchten Städten dieses nahe legen. Ziel dieser Arbeit ist es, einen Überblick in die Stellung und Position des Dirnenwesens im Mittelalter zu erhalten. Neuerscheinung: Peter Schuster, Verbrecher, Opfer, Heilige. Eine Geschichte des Tötens, Klett-Cotta Stuttgart , 2. Jahrhundert zurückverfolgt werden. September fand die Exkursion "Burgund im Mittelalter" statt. Der Ulmer Frauenhauswirt hatte sich verpflichtet, »zu keiner Zeit unter vierzehen Frawen nit zu haben«. Dagmar M. VAT Format: PDF — for all devices. In: Bibelserver. In der Frühen Neuzeit wurden Prostituierte nicht nur ausgegrenzt, sondern kriminalisiert. Willkommene Hilfe bekamen die Prostituierten lange Zeit von der katholischen Kirche. Die Kirche unterstützte somit auch Prostituierte, damit diese aus ihrem sündigen Leben entkommen konnten. Im Gegensatz dazu wurden sie in der Frühen Neuzeit nicht nur ausgegrenzt, sondern kriminalisiert. Presse - Partner - Datenschutz - Hilfe. Zu den Badestuben in Helsingör fallen gerade sechs Zeilen ab. Finsteres Mittelalter? Zur Unterscheidung und Verflechtung zweier Beziehungssysteme, UVK Verlagsgesellschaft mbH, Konstanz , S. Ich pin ein arme sünderein. Das Verdikt gilt bis heute. Königslutter, in: Thomas Schuler Hg. Hier werden die Einrichtung von Frauenhäusern, die Anerkennung der Prostitution durch die Kirche und die Obrigkeit sowie die Teilnahme der Prostituierten am gesellschaftlichen Leben untersucht. Die Nürnberger versteckten ihr Frauenhaus zunächst hinter einem »Thor mit zweien flügeln und ein klein thürlein mit ein anhengend stein, damit jedes mal wider zufallen«. History of Europe - Middle Ages, Early Modern Age.