Freunde mit "dicker Kohle", Journalisten als "Huren" und eine angedachte Schmutzkampagne über andere Politiker: Das Ibiza-Video zeigt Heinz-Christian Strache als derb auftretenden Angeber mit wenig Skrupel. Von Leila Al-SeroriOliver Das Gupta, Peter MünchFrederik Obermaier und Bastian Obermayer. Im September sitzt Heinz-Christian Strache in einem Innsbrucker Wirtshaus und überlegt. Es ist Wahlkampf, nun soll der FPÖ-Chef sagen, wie er zu seinen Konkurrenten ums Kanzleramt stehe. Der Konservative Sebastian Kurz wirke auf ihn "wie eine Hülle", sagt Strache, Journalisten Sind Huren Zitat sei der Sozialdemokrat Christian Kern sympathischer. Der Rechtspopulist gibt sich milde. Etwa zwei Monate zuvor verbringt Strache den Abend in einer vermeintlichen Oligarchen-Villa auf Ibiza. Dort zeigt sich ein anderer Strache: Ein Politiker, der verächtlich über seine Rivalen redet, über Spitzenpolitiker von ÖVP und SPÖ. Dies belegen heimlich angefertigte Aufnahmen, die der SZ und dem Spiegel zugespielt worden sind. Sie sind offenkundig das Resultat einer Falle, die dem heutigen Vizekanzler und seinem engen Parteifreund Johann Gudenus gestellt wurde. Die vermeintliche schwerreiche russische Gastgeberin ist offenkundig ein Lockvogel, das ganze Treffen eine Falle. Die Aufnahmen des Treffens dokumentieren, wie Strache sich folgendes Szenario überlegt: Wenn man kompromittierendes Material aus dem Privatleben seiner politischen Rivalen beschaffen könnte und im Ausland lancieren würde, dann würde niemand wissen, dass die FPÖ dahinter steckt. Stattdessen, so Straches Hoffnung, würde als Rache von Sozialdemokraten und Konservativen nur weiteres Material über den jeweils anderen ans Licht gebracht werden. Wörtlich sagt Strache: "Würde es uns gelingen, von einer Seite Fotos zu organisieren, die wir übers Journalisten Sind Huren Zitat spielen, würde die andere Seite glauben, die andere war's und der atomare Krieg geht los. Es muss uns das Kunststück gelingen, eine Seite sichtbar zu machen, damit die andere losschlägt. Doch mehrere Kameras zeichnen alles auf. Und die auf Ibiza entstandenen Videos dokumentieren weitaus mehr als den Hang zur üblen Nachrede des heutigen Vizekanzlers. Während des Treffens zeigt sich die Bereitschaft Straches und seines politischen Ziehsohns Gudenus, fragwürdige Deals einzugehen. Der Abend im Juli veranschaulicht, was Strache bewegt, und wo er sich selbst sieht: ganz oben. Strache stilisiert sich aus als weltläufigen Mann, der bestens vernetzt ist und erklären kann, wie die Welt wirklich funktioniert. Bei etlichen Gläsern Wodka-Red-Bull und ungezählten Zigaretten erzählt er, dass für den laufenden Wahlkampf ein israelischer Berater engagiert worden sei, der bereits für Kremlchef Wladimir Putin, US-Präsident Donald Trump und die Brexit-Kampagne gearbeitet habe. Strache meint zu wissen, wie man sein Geld am besten anlegt und wie der illegale Diamantenhandel der Russen abläuft. Und als Journalisten Sind Huren Zitat Nachfolger im Parteivorsitz nennt er seinen Stellvertreter Norbert Hofer - und den anwesenden Gudenus, nicht ohne hinzuzufügen, dass er eigentlich gedenke, die Partei noch die nächsten zwanzig Jahre zu führen. Sein Publikum besteht an diesem Abend nicht aus potentiellen Wählern, sondern vor allem aus seiner russischen Gastgeberin, die er offensichtlich beeindrucken möchte. Entsprechend prahlt der FPÖ-Chef mit Kontakten zu Künstlern und Unternehmern - auch mit hohen Spenden, die seine Partei über verdeckte Wege bekommen solle. Über mächtige chinesische KP-Funktionäre, die angeblich Kontakt zu ihm suchen, sagt er: "Die Hunde haben dicke Kohle. Stolz erzählt er, dass er ihn unlängst auf seiner luxuriösen Yacht besucht habe: "Der Benko ist gerade da auf der Insel, ich war bei ihm am Schiff". Für seine Anhänger inszeniert sich Strache gerne als Anführer einer neuen "Arbeiterpartei". Doch privat sucht er die Nähe der Reichen und Superreichen. Neben Benko erzählt er immer wieder von "Freunden", die berühmt sind und "die alle dicke Kohle" hätten - ihm fallen im Laufe des Gesprächs viele Namen ein. Kostspielig scheint auch sein eigener Lebensstil zu sein. Über ein Abendessen auf der Balearen-Insel sagt er: "So teuer war's ned - [Euro] für zwölf Leute". Aufgewachsen als einziges Kind einer alleinerziehenden Wienerin sucht der junge Heinz-Christian vor allem nach männlichen Vorbildern. Strache wird mit 17 Jahren fündig in einer deutschnationalen Burschenschaft, über die er in die Neonazi-Szene gerät. In den neunziger Jahren steigt er in der FPÖ auf, ab führt er die Partei. Mit einem schrillen Dauerwahlkampf avanciert die Partei zur drittstärksten politischen Kraft in Österreich. Kickl, der inzwischen als Innenminister einen brachialen Kurs in der Ausländerpolitik fährt, gilt als "Hirn" des Vorsitzenden. Alles hänge von ihm ab, die Partei sei auf ihn ausgerichtet, wie er auf Ibiza betont.
Video-Zitate: "Journalisten sind größten Huren"
Neuwahlen: "Beschämende Bilder": Das türkis-blaue Ende in Zitaten Der Chefredakteur der Zeitung "Die Woche", Hans-. Freunde mit "dicker Kohle", Journalisten als "Huren" und eine angedachte Schmutzkampagne über andere Politiker: Das Ibiza-Video zeigt Heinz. Beispiel Joschka Fischer: Als sie in seiner Vita wühlten, nannte er einige "5-Mark-Nutten". Süddeutsche ZeitungWenn Sie Firefox verwenden, ändern Sie bitte Ihre Browser-Einstellungen wie hier beschrieben. Und er braucht kein Propaganda-Ministerium. Nun, sie bemühen ihren Lieblingsfeind, die Medien. Die wichtigste Aufgabe von Medien besteht ja darin, die gesellschaftliche Wirklichkeit zu beschreiben und eine gemeinsame Faktenbasis bereitzustellen — für den öffentlichen Diskurs darüber, wie wir diese Wirklichkeit gemeinsam gestalten wollen. Die Ausnahme dagegen: längere Interviews, kritische Nachfragen - bei Politikern immer weniger willkommen. Denn ein intaktes Geschäftsmodell ist nur eine der fundamentalen Voraussetzungen, damit Journalismus überhaupt stattfinden kann.
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"Journalisten sind sowieso die größten Huren auf dem Planeten." - Strache. "Dann soll sie eine Firma wie die Strabag gründen. In Anlehnung an ein Strache-Zitat vielleicht "Journalisten sind die größten Huren"? Also kontrolliert der Journalismus den Journalismus? Beispiel Joschka Fischer: Als sie in seiner Vita wühlten, nannte er einige "5-Mark-Nutten". Der Chefredakteur der Zeitung "Die Woche", Hans-. Freunde mit "dicker Kohle", Journalisten als "Huren" und eine angedachte Schmutzkampagne über andere Politiker: Das Ibiza-Video zeigt Heinz. Alle.Auf dem Ballhausplatz in Wien demonstrieren tausende Menschen vor dem Bundeskanzleramt gegen die Regierung und für Neuwahlen. Prantl streitet die Symbiotik auch nicht ab: "Natürlich ist es irgendwo ein symbiotisches Verhältnis zwischen Journalist und Politiker. Wir leben in der Trump-Reaktion. Öffentlich-rechtliche Medien, die von Regierungen und Regimen als Propaganda- und Machtinstrumente missbraucht werden, sind nicht nur nutzlos, sondern demokratiepolitisch gefährlich, wie man jederzeit in Ungarn und Polen besichtigen kann. Wirbel um Hitlerbart auf Welser Magistratsfeier. Ich bringe nämlich schlechte Nachrichten. Die Krise des Journalismus ist eine dreifache: eine ökonomische , eine politische und eine essentielle. Deshalb ist die Verteidigung ihrer Unabhängigkeit so eminent wichtig. Zur SZ-Startseite. Aufgewachsen als einziges Kind einer alleinerziehenden Wienerin sucht der junge Heinz-Christian vor allem nach männlichen Vorbildern. Sie haben weiteres inhaltliches Feedback oder eine Frage an uns? Vizekanzler und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache tritt am Samstag nach Bekanntwerden des Ibiza-Videos von allen Ämtern zurück. Ende Oktober hat der Generalsekretär der FPÖ öffentlich die Entlassung einer ORF-Moderatorin verlangt, weil ihm eine Interviewfrage nicht gefiel. Ihre derzeitigen Cookie Einstellungen lassen dies nicht zu. Zum Inhalt springen. Steffen Vogel analysiert, was die Trump-Präsidentschaft für Europa und den Krieg Russlands in der Ukraine bedeutet. Drei, vier Leute, die müssen abserviert werden. Da gibt es bei uns in der Krone: Zack, zack, zack. Während des Treffens zeigt sich die Bereitschaft Straches und seines politischen Ziehsohns Gudenus, fragwürdige Deals einzugehen. Gefährlich inkompetent: Trumps Gruselkabinett von Thomas Greven Donald Trump hat die schlimmsten Befürchtungen bestätigt — zumindest im ersten Schritt zu seiner zweiten Amtszeit. In dieser dürften die »Broligarchen« ihre neue Macht weiter ausbauen — und den Staat zerstören, warnt die Soziologin Brooke Harrington. Neben Benko erzählt er immer wieder von "Freunden", die berühmt sind und "die alle dicke Kohle" hätten - ihm fallen im Laufe des Gesprächs viele Namen ein. Bild: Robert Kennedy Jr. Den Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz nennt der FPÖ-Chef zwar "lieb". NDR Fernsehen Sendungen A-Z Programm Livestream Mitschnittservice Ressort Investigation. Und die auf Ibiza entstandenen Videos dokumentieren weitaus mehr als den Hang zur üblen Nachrede des heutigen Vizekanzlers. Aber was können professionelle Medien in dieser Situation der dreifachen Krise noch tun? Sagen Sie: Ich will jetzt nichts sagen, ist es trotzdem auf allen Filmen drauf. Ich habe sie der führenden österreichischen Forschungsstelle für Rechtsextremismus gespendet. Kriechmayr will Odermatt-Party crashen. Fehler im Artikel gefunden? Für die Ewigkeit war sie erschaffen, die Herrschaft der Assads. Der Beitrag ist die ungekürzte Festrede, die der Autor aus Anlass der Verleihung der Otto-Brenner-Preise für kritischen Journalismus am